Freitag, 4. April 2008

Geistreichung Nr. 4

"(...) Sie verstehen, was Lacomb meint! Träume müssen auf jeden Fall unrealistisch sein, denn in dem Augenblick, in der Sekunde, wenn man bekommt, was man sucht, will und kann man es nicht mehr wollen! Damit man weiterhin existieren kann, sollten die Objekte der Begierde immerwährend abwesend sein. Das ist nicht das „Es“, was man will, sondern der Traum vom „Es“! Also unterstützt die Begierde Träume, die verrückt sind! Das meint Pascal, wenn er sagt, dass wir nur wirklich glücklich sind, wenn wir das zukünftige Glück in Tagträumen erleben! Oder wenn wir sagen: „Die Jagd ist schöner als das Töten“ oder „Gib acht darauf, was du dir wünschst“! Nicht, weil man es bekommt, sondern weil man dazu verdammt wäre, es nicht mehr haben zu wollen, wenn man es hat! Lacombs Lehre besagt also, dass man nie glücklich wird, wenn man nach seinen Bedürfnissen leben will! Wahrhaft Mensch zu sein bedeutet, sich zu bemühen ein Leben zu führen, das sich nach Ideen und Idealen richtet, und nicht sein Leben nach dem zu bemessen, das man erreicht hat im Bezug auf seine Begierde, sondern nach den kurzen Momenten der Integrität, des Mitgefühls, der Vernunft, ja sogar der Selbstaufopferung! Weil wir letztlich nur die Möglichkeit haben, die Bedeutung unseres eigenes Lebens nach unserer Wertschätzung des Lebens Anderer zu bemessen (...)!"
(Filmzitat „Das Leben des David Gale“)

Wenn das keine heiße Diskussion erregt, mache ich den Blog zu... ;)

4 Kommentare:

Smithee hat gesagt…

Ich bin glücklicherweise quasi schon im Wochenende und auf dem Weg nach Hamburg, weshalb ich gerade keine Lust auf Diskussionen habe. Da ich aber keinesfalls möchte, dass Du den Blog zumachst hier zumindes eine Meinungsäußerung: ich würde dieser Geistreichung nicht zustimmen!
Zumindest nicht dem 1. Teil, dem 2. schon eher, allerdings kann ich der argumentativen Verknüpfung so gar nicht folgen. Vielleicht liegt es daran, dass ich quasi schon auf dem Weg... (s.o.)

Anonym hat gesagt…

Ich hoffe, Du hattest schöne Tage in Hamburg, Smithee :)

Zum Post: Die fehlende argumentative Verknüpfung ist bestimmt darin begründet, dass es sich um einen Auszug aus einem "Hollywood-Streifen" handelt.

Auf den ersten Blick bzw. beim ersten Durchlesen mag es unsymphatisch erscheinen. Beim mehrmaligen Lesen recht realitätsnah. Nicht umsonst könnte man sich ein Leben ohne Träume nicht vorstellen, und ein Leben mit allen erfüllten Träumen als stumpf und langweilig erachten. Beziehe die These nicht (nur) auf Menschen oder Partner - wie ich es spontan tat - sondern beziehe es auch auf materielle Dinge. Schon Kinder verlieren nach kurzer Zeit das Interesse am neuen Spielzeug.

Was das Zwischenmenschliche angeht: Was man nicht haben kann, erscheint hier zwangläufig interessanter. Mancher Tagtraum war schöner, als die Realität, die mich danach eingeholt hatte. Inzwischen mag ich Tagträume ganz gerne.

Smithee hat gesagt…

Hamburg war schön (s. Kölnblog)!
So wie Du die Geistreichung beschreibst, klingt es schon nachhvollziehbarer und ich könnte dem so auch zustimmen.
Aber nicht nur Kinder verlieren nach kurzer Zeit das Interesse am neuen Spielzeug... ;o)

Anonym hat gesagt…

Ich weiss, MIR passiert das auch...gelegentlich ;)