Donnerstag, 24. Juli 2008

AL.ARM FÜR CO.BRA 11

Diese wirklich erstklassige RTL-Produktion über die Autobahn Polizei aus dem Kölner Raum lief vorhin bei mir. Nebenbei, während ich mich dazu durchgerungen hatte, meine Pflanzen zu bewässern. Immer wieder schaue zum Fernseher und nicke bestätigend, denn ich kenne das alles. Nur zu gut. Ich bin dermaßen gebannt, dass ich mir das Gießwasser über die Zehen laufen lasse, statt es in den Pflanzkübeln zu verteilen.

Das sind Tatsachenberichte von ganz großer Qualität. Mir passieren oder besser gesagt, ich werde Zeuge von solchen Dingen auch immer wieder. Ach, was sage ich...TÄGLICH passiert mir das auf dem Weg zur Arbeit. Ich fahre nur ein kurzes Stück den Kölner Ring entlang, aber der hat es in sich.

Montag zum Beispiel. Kurz nach der Auffahrt kommt ein Smart For Two ins Schleudern, bleibt in einem Schlagloch liegen und wird von einem Hummer überrollt. Die armen Leute, zumal es ja kaum jemand mitbekommen hat. Da kam die AuBaPo noch nicht zum Einsatz, war ja auch Montag, da machen eh alle blau, die verbeamtet sind oder beim Bau arbeiten.

Dienstag war es schon etwas heftiger, da war nämlich in der Nacht aus dem Zoo ein Rudel Philippinen-Stinkdachse entlaufen und rannte nun plötzlich aus dem Dickicht über die Autobahn. Alle gingen voll in die Eisen, der Geruch von verbranntem Gummi und Rauchschwaden - zum Glück nicht der Geruch der Stinkdachse - machte sich breit. Puh, noch mal gut gegangen. Kein Tier verletzt. Kein Auto geschrottet. Plötzlich das Geräusch eines heran nahenden Panzers, der sich verselbständigt hatte und steuerungslos war. Was soll ich sagen, der Anblick von halbierten Autos macht mich einfach traurig. Und erst dieser Krach. Ohrenbetäubend. Blechteile flogen umher, Feuer fraß sich durch die Benzinlachen. Eine Schweizer Familie hatte Lust auf ein zweites Frühstück und hielt Käse-Spießchen in die Flammen. Die AuBaPo rückte an, fing die verbliebenen Stinkdachse mit dem Lasso ein, schoss Siegerfotos und verteilte an die Hinterbliebenen der noch heilen Autohälften Glückskekse. Eine neuere Studie besagt, dass dies die psychologische Betreuung ersetzen könne und zudem kostengünstiger sei.

Am Mittwoch fiel aus heiterem Himmel ein Satellit auf die Fahrbahn. Ein Sattelschlepper aus der Ukraine konnte nicht mehr bremsen, stellte sich quer und riss etwa 50 Meter der Mittelleitplanke frei, die sich wiederum auf der Gegenfahrbahn um den Reise-Bus der Mitglieder eines internationalen Ärztekongresses wickelte. "Wolle Rose kaufen?" schwallte es mir, nachdem alles zum Stillstand kam, entgegen. "Mann, doch jetzt nicht, ich hab kein Kleingeld!" Im Nachhinein berichtete ich der AuBaPo, dass das sicher der lang gesuchte Karad.zic war. Von wegen, der wurde in Belgrad gefasst. Das will ich an dieser Stelle mal richtig stellen.

Heute war es besonders spannend. Aufgrund eines Missverständnisses, das wohl das Blink- und Geschwindigkeitsverhalten anging, trafen sich von links und von rechts kommend auf der Mittelspur ein Trabi und ein atomarer Gefahrengut-Transporter. Was für ein schönes helles Licht. Das war auch mal nötig nach dem ganzen grau in grau der letzten Wochen. Eine recht bekannte Motorrad-Gang raste in die Unfallstelle, überschlug sich mehrfach und regnete schließlich auf dem Asphalt und den Fahrzeugen einer Zirkus-Karawane nieder. Ein gar nicht erfreuter Clown witzelte einen Typen der Motorrad-Gang mit seiner Spritz-Blumen-Nummer zu Tode, während ein wütender Motorrad-Typ den Koch des Zirkus-Ensembles dazu zwang, sich selbst aufzuessen. Die AuBaPo war natürlich auch irgendwann da. Leider war der Funk ausgefallen und so versuchten sie mit Thermodecken Rauchzeichen aus dem geschmolzenen atomaren Gefahrengut-Tranporter in die Luft zu jagen. Da keiner so recht wusste, wie das geht, ging man zum gesetzten Flaschendrehen über - Wahrheit oder Pflicht. Derweil landete ein UFO und saugte etliche Passanten des mittlerweile kilometerlangen Staus ein. Sie kamen nach 10 Minuten wieder, anscheinend unversehrt, schielten jedoch, dass einem schwindlig wurde und verlangten nach einem Wackelpudding mit Waldmeister-Geschmack.

Ich sag Euch, da ist was los auf den Kölner Autobahnen. Bin gespannt, was mich morgen erwartet ;)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja, das klingt sehr nach dem alltäglichen Verkehr auf Kölner Strassen... ;o)