Donnerstag, 6. November 2008

Kleiner aktueller USA-Knigge oder wie fluche ich richtig

In diesen Tagen sind die United States ja ein ganz großes Thema. Madonna will mit den Pänz dorthin zurück, Heidi und Seal bleiben mit ihren Pänz dank Obama doch dort, die Zecke Bush wird abgelöst...aber irgendwie entwickeln diese drolligen Knilche drüben auch neben wichtigen weltpolitischen Entscheidungen peinliche Pläne, um sich weiterhin auf öffentlichem Parkett lächerlich zu machen und ihrer offensichtlichen Doppel-Moral weiter Nahrung zu geben.

Meine ganz persönliche Meinung: Die USA sind der größte Angsthase, den die Menschheit je gesehen hat. Deshalb darf man eigentlich auch schon zum Kindergarten ein Schuss-Utensil mitbringen. Ich hab ja früher nur unliebsamen Mädels an den Haaren gezogen, statt ihnen vor dem Auge des Gesetzes das Gehirn wegzupusten. Oder es werden Kriege angezettelt, die gar nicht hätten sein müssen. Aber ich darf Alkohol auf den Straßen trinken, wenn eine Papp-Tüte die Flasche verhüllt. Ich will wirklich nicht politisch werden, das steht mir nicht. Aber neben all diesen Mißständen, wie Weltwirtschaftskrise und Bankenpleiten, findet eine kleine, feine Organisation namens Federal Communications Commission - FCC - noch den Elan, um allseits Maulkörbe verteilen zu wollen. Gestern im Radio gehört.

Es geht um die bösen F- und S-Worte in der Öffentlichkeit, denn natürlich ist kaum etwas wichtiger, als den "amerikanischen Sprachverfall" abzusichern.
Liebe Amis, im Grunde gibt es den Amerikanismus, den ihr frönt, doch gar nicht. Es gibt auch keine typische Sprache. Niemand kann etwas dafür, dass ihr keine eigene Kultur habt, dass ihr eingefallen seid in einen Kontinent, der vielleicht nicht für euch vorgesehen war. Niemand, bis auf die Indianer, macht euch das madig. Aber bitte geht damit um, dass ihr alle nur Immigranten seid und dort keine Wurzeln habt, und schon mal gar keine Geschichte im üblichen Sinne. Dennoch: besinnt euch eurer Verfassung oder wie immer ihr das nennen mögt. Da heisst es doch Freiheit bzw. Meinungsfreiheit für alle. Demokratie eben oder habe ich in Geschichte gepennt!?

Plötzlich sollen da Worte wie "Fuck" oder "Shit" von Prominenten und Personen des öffentlichen Lebens keinen Platz haben. Gradwanderungen in den USA sind immer sehr schmal, aber diese wiederbelebte Geschichte, die aktuell vor dem höchsten Gericht verhandelt wird, ist einfach witzlos. Da möchte man meinen, das Tourette-Syndrom wird gleich gestellt mit normalen Flüchen, wie sie jeder von uns kennt. Und jeder von uns weiß, wie herrlich befreiend schimpfen und fluchen ist. Das ist einfach wichtig und psychologisch belegt. Ich selbst zum Beispiel brülle lieber mal kurz in meine Agentur "was für ein blödes Arschloch" statt denjenigen zu enthaupten. Sowas sieht doch auch gleich viel besser im Lebenslauf aus. Wobei man auch fairerweise bemerken muss, dass dem Ami vieles heilig ist. Er, der Ami, sagt z.B. "Holy Shit". Wir sagen "Verdammte Scheiße". Wir sind dagegen schon echt verteufelt und gottlos, dem Ami ist seine eigene Scheiße heilig. Das muss man auch erst mal wollen.

Aber wo kommen wir denn irgendwann hin, wenn beispielsweise eine TV-Moderatorin zu ihrem Gast sagt: "Nehmen Sie bitte Platz!"
Und der Gast sagt: "Wie rüpelhaft, ich bin entsetzt, ich gehe. Sie haben mein Gesäß angesprochen!"

Ich finde das alles jedenfalls total SCHEIßE und so was für´n ARSCH...

So, und anlässlich der großen Koprolalie-Sorge besagter US-Organisation gibt es hier ein kleines Filmchen. Hut ab vor der netten Dame vom Hotel ;)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

haaaaaachhh, is dat herrlisch;D

Anonym hat gesagt…

Ich finde, dass die Amerikaner eine Doppelmoral haben. Einerseits darf man in der Öffentlichkeit nicht mit offensichtlich alkoholischen Flaschen in der Hand durch die Straßen laufen, und anders herum ist da das Thema Schusswaffen. Geht es noch???